Social Media und Datenschutz: Warum ein strategischer Ansatz unverzichtbar ist

24.02.2025

Social Media bietet Unternehmen eine unschlagbare Möglichkeit, ihre Zielgruppen direkt anzusprechen, Beziehungen aufzubauen und ihre Marken sichtbar zu machen – und das oft ohne großes Budget. Doch so spannend und kreativ diese Welt sein mag, sie unterliegt klaren rechtlichen Spielregeln. Wer sich nicht an diese hält, riskiert nicht nur Abmahnungen, sondern auch den Verlust von Vertrauen bei Kunden. Vielen Unternehmen ist jedoch nicht bewusst, dass auch auf Social-Media-Kanälen Impressums- und Datenschutzpflichten gelten, genauso wie beim Einsatz von Bildern, Videos oder KI-generierten Inhalten.

Dazu haben wir  mit Magdalena Kirchner-Stephan vom Marketingkomplizin gesprochen, die als Content-Marketing-Expertin Unternehmen dabei unterstützt, ihre Social-Media-Präsenz nicht nur strategisch erfolgreich, sondern auch rechtssicher zu gestalten. Mit ihrer langjährigen Erfahrung hilft sie insbesondere Selbstständigen und kleinen Unternehmen, die oft nicht die Ressourcen haben, diese Aufgaben auszulagern. Ihr Ansatz ist dabei praxisnah: Statt Standardlösungen entwickelt sie individuelle Strategien, die Unternehmen befähigen, ihre Kanäle selbstständig zu managen.

In diesem Beitrag werfen wir einen Blick darauf, warum Social Media alles andere als ein rechtsfreier Raum ist und wie Unternehmen die häufigsten Fallstricke vermeiden können – praxisnah erklärt von einer Expertin, die weiß, worauf es ankommt.

1. Strategische Grundlagen für Social Media

Eine erfolgreiche Social-Media-Präsenz beginnt mit einer klaren Strategie. Einfach wahllos Inhalte zu posten, mag zunächst einfach erscheinen, führt aber selten zu nachhaltigem Erfolg. Die strategische Grundlage umfasst Fragen wie: Wer ist meine Zielgruppe? Was macht meine Marke einzigartig? Und welche Plattformen passen zu meinen Zielen und Ressourcen? Nur wer diese Punkte klärt, kann sicherstellen, dass der investierte Aufwand auch die gewünschten Ergebnisse liefert.

Ein zentraler Bestandteil der Strategie ist die genaue Analyse der Zielgruppe: Welche Interessen und Bedürfnisse haben sie? Wie nutzen sie Social Media? Die Antworten darauf beeinflussen, welche Plattformen sinnvoll sind und welche Art von Content entwickelt werden sollte. Gleichzeitig ist es wichtig, realistische Ziele zu setzen und regelmäßig die eigenen Erfolge zu messen, um die Strategie kontinuierlich anzupassen.

Auch Magdalena Kirchner-Stephan, Content-Marketing-Expertin und Gast unseres Podcasts, betont, wie entscheidend eine gut durchdachte Grundlage ist. Sie empfiehlt, zunächst mit einem klar definierten Plan zu starten, anstatt sich zu verzetteln. Mit einer Strategie, die auf die individuellen Ressourcen und Ziele eines Unternehmens zugeschnitten ist, lässt sich nicht nur Zeit sparen, sondern auch die Reichweite und Interaktion mit der Zielgruppe gezielt steigern – der Schlüssel für langfristigen Erfolg im digitalen Raum.

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2. Rechtliche Anforderungen im Fokus

Wer als Unternehmen in Social Media aktiv ist, darf die rechtlichen Anforderungen nicht aus den Augen verlieren. Viele unterschätzen, dass auch auf Plattformen wie Instagram, Facebook oder LinkedIn die gleichen rechtlichen Pflichten gelten wie bei einer Website. Zu den wichtigsten Grundlagen gehören ein gut sichtbares Impressum und eine Datenschutzerklärung, die speziell auf die jeweilige Plattform zugeschnitten ist – eine Verlinkung zur allgemeinen Datenschutzerklärung der Unternehmens-Website reicht hier nicht aus. Ebenso müssen Urheberrechte bei der Nutzung von Bildern, Musik oder Videos beachtet werden.

Ein häufiger Fehler ist die Nutzung von Drittanbietertools wie Linktree, ohne deren Datenschutzkonformität zu prüfen. Magdalena Kirchner-Stephan empfiehlt stattdessen, auf der eigenen Website eine Link-Seite einzurichten. Dies schützt nicht nur die Daten, sondern stärkt zugleich die Markenbindung.

Besonders wichtig ist zudem die klare Regelung von Rollen und Zugängen zu Social-Media-Accounts. Wer etwa Mitarbeitern oder externen Dienstleistern Zugriff gewährt, muss sicherstellen, dass die Kontrolle über Accounts und Daten beim Unternehmen bleibt. Ein professioneller Umgang mit rechtlichen Vorgaben schützt nicht nur vor Abmahnungen, sondern stärkt das Vertrauen der Zielgruppe – ein unverzichtbarer Baustein für eine erfolgreiche Online-Präsenz.

3. Sicherheitsmaßnahmen: Rollen und Rechte klar definieren

Die klare Zuweisung von Rollen und Rechten in Social-Media-Accounts ist essenziell, um rechtliche und sicherheitstechnische Probleme zu vermeiden. Viele Unternehmen begehen den Fehler, die Verwaltung ihrer Accounts allein einem Mitarbeiter oder externen Dienstleister zu überlassen, ohne entsprechende Kontrollmechanismen zu schaffen. Das kann problematisch werden, wenn die Zusammenarbeit endet oder die Zugangsdaten verloren gehen. Besonders riskant: Fehlen klare Regelungen, könnte der Zugriff auf wichtige Unternehmensdaten und -profile dauerhaft verloren gehen.

Magdalena Kirchner-Stephan empfiehlt daher, Business-Accounts zu nutzen, die Plattformen wie Meta (für Facebook und Instagram) oder TikTok speziell für Unternehmen anbieten. Diese erlauben die Zuweisung von Zugriffsrechten, sodass Rollen flexibel angepasst oder entzogen werden können. Zudem bleibt die vollständige Kontrolle über den Account immer beim Unternehmen.

Wichtig ist auch, dass Social-Media-Konten immer auf das Unternehmen selbst registriert sind – nicht auf private E-Mail-Adressen von Mitarbeitern. So lassen sich nicht nur Zugänge besser verwalten, sondern auch die Einhaltung datenschutzrechtlicher Anforderungen sicherstellen. Durch diese Maßnahmen schützen Unternehmen ihre digitale Präsenz und minimieren das Risiko, wichtige Ressourcen durch organisatorische Fehler zu verlieren.

4. Datenschutzgerechte Inhalte und der Einfluss von KI

Beim Erstellen von Social-Media-Inhalten ist Datenschutz ein zentraler Aspekt, den viele Unternehmen unterschätzen. Besonders wichtig ist es, die Einwilligung von Personen einzuholen, die in Fotos oder Videos erkennbar sind. Auch bei der Nutzung von Stockfotos oder Musik müssen die entsprechenden Lizenzen und Urheberrechte geklärt sein.  Hier betont Magdalena Kirchner-Stephan, dass diese Regelungen genauso für Social-Media-Kanäle gelten wie für klassische Webseiten – Social Media ist kein rechtsfreier Raum.

Ein weiteres aktuelles Thema ist der Einsatz von KI-Tools zur Erstellung von Inhalten. Ob Texte, Bilder oder Videos – sobald KI im Spiel ist, müssen Unternehmen diese Nutzung klar kennzeichnen, um Transparenz gegenüber ihrer Zielgruppe zu gewährleisten. Mit dem Inkrafttreten des EU AI Acts wird sich diese Pflicht voraussichtlich weiter verschärfen. Unternehmen sollten sich deshalb frühzeitig mit den rechtlichen Rahmenbedingungen vertraut machen und sicherstellen, dass sie KI-Inhalte korrekt deklarieren.

Datenschutzgerechte Inhalte schaffen nicht nur Vertrauen bei der Zielgruppe, sondern minimieren auch rechtliche Risiken. Wer von Anfang an auf eine sorgfältige Planung und Umsetzung achtet, positioniert sich nicht nur rechtssicher, sondern auch als verantwortungsbewusstes Unternehmen im digitalen Raum.


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5. Erste Schritte für eine erfolgreiche und rechtskonforme Social-Media-Präsenz

Der Einstieg in Social Media kann überwältigend wirken, doch mit einer klaren Herangehensweise lassen sich erste Erfolge schnell erzielen. Der wichtigste Schritt: eine Strategie entwickeln. Bevor Inhalte erstellt werden, sollte klar sein, wer die Zielgruppe ist, auf welchen Plattformen sie aktiv ist und welche Botschaften vermittelt werden sollen. Dabei empfiehlt Magdalena Kirchner-Stephan, Expertin für Content Marketing, sich zunächst auf wenige Kanäle zu konzentrieren und diese professionell zu betreuen, statt sich zu verzetteln.

Genauso wichtig wie die Strategie ist die Einhaltung rechtlicher Vorgaben. Unternehmen sollten sicherstellen, dass ein Impressum und eine Datenschutzerklärung gut sichtbar in jedem Social-Media-Profil hinterlegt sind. Auch die Rechte an verwendeten Bildern, Videos oder Musik müssen geklärt sein, um Abmahnungen zu vermeiden.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Festlegung von Rollen und Rechten innerhalb des Teams. Wer Zugriff auf die Accounts hat, sollte genau geregelt und dokumentiert sein. Magdalena empfiehlt hierfür Business-Accounts, die eine flexible Rechtevergabe ermöglichen.

Mit diesen grundlegenden Schritten können Unternehmen ihre Social-Media-Präsenz nicht nur rechtskonform, sondern auch strategisch und effizient aufbauen – ein solides Fundament für langfristigen Erfolg.

6. Fazit: Chancen nutzen, Risiken minimieren

Social Media bietet Unternehmen eine Fülle von Chancen – von direkter Zielgruppenansprache über den Aufbau von Markenbekanntheit bis hin zur Interaktion mit potenziellen Kunden. Doch diese Möglichkeiten gehen Hand in Hand mit klaren Anforderungen: Ohne eine fundierte Strategie und die Einhaltung rechtlicher Vorgaben können sich vermeintliche Vorteile schnell in Risiken verwandeln. Abmahnungen, verlorene Accounts oder ein unprofessioneller Auftritt können nicht nur Geld kosten, sondern auch das Vertrauen der Zielgruppe gefährden.

Wie Frau Kirchner-Stephan betont, sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren eine klare Planung, ein gezielter Ressourceneinsatz und ein rechtskonformer Umgang mit Daten und Inhalten. Die Kombination aus strategischem Vorgehen und rechtlichem Bewusstsein ermöglicht es Unternehmen, ihre Social-Media-Präsenz effektiv und sicher zu gestalten.

Der Schlüssel liegt darin, Chancen zu erkennen und gleichzeitig Fallstricke zu vermeiden. Unternehmen, die frühzeitig strategisch planen und sich Unterstützung holen, wenn nötig, können Social Media erfolgreich als wertvolles Werkzeug nutzen – nicht nur, um sichtbar zu sein, sondern auch, um nachhaltige Beziehungen zu ihrer Zielgruppe aufzubauen. So wird aus der Herausforderung Social Media ein mächtiger Verbündeter im digitalen Zeitalter.

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