Außerirdisch gut beraten – DSGVO und Recht mit einem Augenzwinkern

26.11.2025

Der Datenschutz ist für viele Unternehmerinnen und Unternehmer immer noch ein komplexes, teilweise sogar unbequemes Thema. Gleichzeitig verändert sich die Unternehmenswelt mit rasanter Geschwindigkeit – insbesondere durch den Einsatz von KI-Tools, die Prozesse beschleunigen, Inhalte generieren und Arbeitsabläufe neu strukturieren. Genau an diesem spannenden Schnittpunkt setzt das Gespräch zwischen Datenschutzexpertin Corinna Göring und Rechtsanwältin Michaela Theißen an, das die Grundlage für diesen Blogartikel bildet. Beide betrachten das Thema Recht und Datenschutz nicht nur aus juristischer Sicht, sondern mit einem seltenen, erfrischenden Augenzwinkern. Dabei wird deutlich: Fast jedes Unternehmensproblem besitzt unerwartete rechtliche oder datenschutzrechtliche Berührungspunkte – selbst dort, wo man sie im ersten Moment gar nicht vermuten würde.

Gleichzeitig zeigt sich, wie wichtig es ist, Datenschutz nicht nur als gesetzliche Pflicht, sondern auch als Vertrauensgrundlage wahrzunehmen. Ob in der Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, in der Kundenkommunikation oder im Umgang mit Tools und Technologien – überall lauern kleine Stolperfallen. Doch anstatt Angst zu machen, laden die beiden Expertinnen dazu ein, bewusst und klug mit Daten und rechtlichen Anforderungen umzugehen. Und so wird aus einem vermeintlich trockenen Thema plötzlich ein faszinierender Einblick in moderne Unternehmensführung.

1. Einführung in die DSGVO und ihre Bedeutung für den Datenschutz

Datenschutz wirkt für viele wie ein Sonderthema, das nur für bestimmte Branchen relevant ist. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus: Jedes Unternehmen, egal ob Einzelunternehmer, Startup oder Firma mit 20 Mitarbeitenden, verarbeitet personenbezogene Daten – und zwar täglich. Genau deshalb begegnen Unternehmerinnen und Unternehmer dem Datenschutz häufiger, als ihnen bewusst ist. Die Podcastfolge zeigt sehr klar, dass Datenschutz nicht isoliert betrachtet werden kann. Er verknüpft sich ganz automatisch mit Arbeitsrecht, Vertragsgestaltung, Marketing, IT-Sicherheit und zunehmend auch mit dem Thema künstliche Intelligenz.

Besonders spannend ist die Beobachtung, dass Datenschutz häufig erst dann ernst genommen wird, wenn „etwas passiert“. Ein Sicherheitsvorfall, eine Beschwerde oder ein unzufriedener Mitarbeiter reichen aus, um plötzlich mitten im datenschutzrechtlichen Notfall zu stecken. Dabei wäre vieles vermeidbar, wenn regelmäßig dokumentiert, klar kommuniziert und transparent gehandelt würde. Datenschutz ist nicht nur Selbstschutz für Unternehmen, sondern auch ein wertvoller Vertrauensfaktor gegenüber Kunden und Mitarbeitenden. Wer zeigt, dass ihm der Schutz von Daten wichtig ist, zeigt automatisch auch, dass ihm Menschen wichtig sind – und genau das sollte im modernen Business selbstverständlich sein.

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2. Treuhänder, Immobilienfonds & das Dilemma der Anlegerdaten

Ein besonders anschauliches Beispiel aus dem Gespräch ist der Umgang mit Anlegerdaten in Immobilienfonds. Auf den ersten Blick wirken diese Fälle weit entfernt vom Alltag eines normalen Unternehmens. Doch sie zeigen sehr gut, wie kompliziert die Frage nach der Weitergabe personenbezogener Daten werden kann. Anleger möchten sich oft zusammenschließen, um gemeinsam stärker aufzutreten – insbesondere, wenn ein Fonds nicht wie gewünscht läuft. Dafür bräuchten sie allerdings die Kontaktdaten anderer Investoren. Doch genau hier beginnt das rechtliche Ringen: Die einen wollen kommunizieren, die anderen wollen anonym bleiben.

Der Fall macht deutlich, wie herausfordernd der Balanceakt zwischen berechtigtem Interesse und Datenschutzrechten sein kann. Gleichzeitig verdeutlicht er, wie früh Gerichte und Gesetzgeber mit solchen Fragestellungen konfrontiert waren – lange bevor die DSGVO existierte. Heute begegnen Unternehmen ähnlichen Situationen immer wieder, etwa wenn Kundenlisten, Teilnehmerdaten oder interne Kontaktinformationen relevant werden. Der Kern des Problems bleibt gleich: Was darf man weitergeben? Was nicht? Und warum? Die Antwort liegt seltener in Paragraphen, als viele glauben. Oft hilft ein offenes Gespräch mehr als ein Streit, denn am Ende geht es stets um Menschen, nicht nur um Datenpunkte.

3. Arbeitgeber, Abmahnungen & Konflikte: Wenn Kommunikation fehlt

Ein weiterer spannender Punkt ist die Rolle von Abmahnungen im Arbeitsverhältnis. Wie die Podcastfolge zeigt, sind Abmahnungen häufig kein Zeichen für eine klare Fehlleistung, sondern ein Symptom für gestörte Kommunikation. Wenn eine Führungskraft oder ein Unternehmen Veränderungen erlebt – etwa neue Teamstrukturen, neue Vorgesetzte oder wachsenden Druck –, entstehen schnell Missverständnisse. In solchen Situationen wird die Abmahnung leider oft als erstes Werkzeug genutzt, anstatt vorab das Gespräch zu suchen.

Was viele vergessen: Eine Abmahnung endet selten mit Versöhnung. Häufig verschlechtert sie das Verhältnis dauerhaft, was wiederum Kündigungen, Klagen und interne Konflikte nach sich zieht. Datenschutz spielt dabei ebenfalls eine Rolle – sei es in der Dokumentation, in der Personalakte oder in Kommunikationsprozessen. Michaela Theißen setzt an dieser Stelle auf Mediation, denn sie sieht die wahre Ursache oft nicht im Verhalten eines Mitarbeiters, sondern in unausgesprochenen Erwartungen oder ungeklärten Rollen im Unternehmen. Unternehmen, die frühzeitig reden, statt zu rügen, sparen nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch bares Geld. Eine Kultur des Dialogs kann rechtliche Auseinandersetzungen deutlich reduzieren.

4. Mitarbeiterfotos, KI-Tools & Urheberrecht: Risiken richtig einschätzen

Mitarbeiterfotos sind ein Klassiker im Datenschutz – und ein erstaunlich emotionales Thema. Viele Unternehmen betrachten Fotos als selbstverständlich für Websites, Social Media oder interne Portale. Doch für Mitarbeitende kann ein Foto im Netz sehr persönliche Auswirkungen haben. Die Podcastfolge zeigt eindrucksvoll, wie unterschiedlich Menschen auf das Thema reagieren können. Manche empfinden Fotos als Werbung für ihr berufliches Profil, andere als unverhältnismäßige Preisgabe ihrer Identität. Ein respektvoller Umgang sowie transparente Aufklärung sind daher unverzichtbar.

Hinzu kommt ein ganz neues Risiko: KI-Tools. Bilder lassen sich heute in Sekunden generieren oder verändern, doch viele unterschätzen, dass damit auch Urheberrechtsverletzungen entstehen können. Logos, Markennamen, geschützte Designs oder bekannte Figuren können schnell ungewollt in generierten Bildern auftauchen – und genau das führt zu teuren Abmahnungen. Unternehmen müssen deshalb lernen, KI bewusst einzusetzen und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu kennen. Der spielerische Umgang mit KI darf Spaß machen, aber er braucht klare Leitplanken. Dabei gilt immer: Wer KI nutzt, bleibt für das Ergebnis verantwortlich. Auch dann, wenn ein Tool im Hintergrund automatisch Inhalte erzeugt.

5. KI im Business – Chancen, Regeln & versteckte Fallstricke

Künstliche Intelligenz ist aus dem modernen Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Ob automatisierte Texte, Chatbots, Bildgeneratoren oder interne Prozesse – überall hilft KI, Zeit zu sparen und Ressourcen zu optimieren. Doch genau diese Leichtigkeit kann gefährlich werden. Viele Unternehmen nutzen KI, ohne die Geschäftsbedingungen zu lesen oder zu wissen, wo ihre Daten gespeichert werden. Dabei regelt jedes KI-Tool sehr genau, wie Inhalte verarbeitet, gespeichert oder weitergegeben werden dürfen. Besonders kritisch wird es, wenn personenbezogene Daten eingegeben werden, denn hier überschneidet sich KI-Nutzung direkt mit der DSGVO.

Das Gespräch zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur den technischen, sondern auch den rechtlichen Rahmen zu kennen. Der EU AI Act bringt zusätzliche Anforderungen, die gerade kleinere Unternehmen oft überraschen. Gleichzeitig bietet KI enorme Chancen, wenn sie verantwortungsvoll eingesetzt wird. Workshops, Schulungen und professionelle Beratung helfen dabei, technische Möglichkeiten mit rechtlichen Anforderungen in Einklang zu bringen. Das Ergebnis ist nicht nur sicherer – es schafft auch Vertrauen und erlaubt eine nachhaltige KI-Strategie im Unternehmen.


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6. Warum professionelle Beratung heute wichtiger ist als je zuvor

Der vielleicht wichtigste Punkt der gesamten Podcastfolge ist der Appell an Unternehmer: Habt keine Scheu, frühzeitig nachzufragen. Die größten Probleme entstehen nicht durch die Frage selbst, sondern durch das Nicht-Fragen. Wer erst reagiert, wenn eine Beschwerde, ein Bußgeld oder eine Abmahnung eintrifft, hat bereits wertvolle Zeit verloren. Datenschutz, Arbeitsrecht, Vertragsgestaltung und KI-Regelungen überschneiden sich heute so häufig, dass Einzelentscheidungen selten ohne Folgen bleiben. Professionelle Beratung sorgt dafür, dass Unternehmen langfristig sicher und stabil arbeiten können.

Auch der Aufbau eines interdisziplinären Netzwerks – wie das Zusammenspiel von Datenschutzexperten, Anwälten und KI-Spezialisten – wird immer wichtiger. Denn kein Bereich existiert heute isoliert. Moderne Unternehmensberatung bedeutet, rechtliche, technische und praktische Perspektiven zu vereinen. Und vor allem bedeutet es, den Blick aufs Wesentliche zu richten: eine vertrauensvolle, transparente und verantwortungsbewusste Zusammenarbeit – intern wie extern. Am Ende geht es um Menschen, nicht um Paragrafen.

7. Fazit: Mit Augenmaß, Vertrauen und guter Dokumentation zu besserem Datenschutz

Der Podcast macht deutlich: Datenschutz ist weit mehr als ein gesetzliches Regelwerk. Es ist ein Spiegel dafür, wie Unternehmen mit Mitarbeitenden, Kunden und neuen Technologien umgehen. Wo Kommunikation funktioniert, entstehen weniger Konflikte. Wo Dokumentation ernst genommen wird, entstehen weniger Risiken. Und wo Vertrauen aufgebaut wird, entstehen langfristige Beziehungen. Egal ob im Umgang mit KI-Systemen, im Arbeitsverhältnis oder in Marketingkampagnen – wer bewusst und verantwortungsvoll handelt, ist immer besser aufgestellt.

Datenschutz muss nicht kompliziert sein. Er wird dann kompliziert, wenn er ignoriert oder erst im Notfall berücksichtigt wird. Unternehmen, die frühzeitig nachfragen, Prozesse dokumentieren und sich beraten lassen, haben deutlich weniger Schwierigkeiten. Und sie profitieren davon, ein verlässlicher Partner für ihre Kunden und Mitarbeitenden zu sein. Die wichtigste Botschaft bleibt: Mit einem Augenzwinkern, gesundem Menschenverstand und der richtigen Unterstützung lässt sich Datenschutz leicht und praktikabel umsetzen.

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