03.11.2025
Cloud-Lösungen sind heute aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Sie versprechen Flexibilität, geringen Wartungsaufwand und scheinbar unbegrenzten Speicherplatz. Viele Unternehmen – gerade kleine Firmen, Solo-Selbstständige und Freiberufler – vertrauen deshalb ausschließlich auf Cloud-Backups. Doch genau hier lauert eine oft unterschätzte Gefahr: Wenn ein Anbieter technische Probleme hat, Opfer eines Hackerangriffs wird oder schlicht ein Fehler im Rechenzentrum passiert, stehen Nutzer plötzlich ohne Zugriff auf ihre wertvollsten Daten da.
Die Folge kann Stillstand im Geschäftsbetrieb sein – im schlimmsten Fall sogar die Existenzbedrohung. Wer glaubt, dass ein Cloud-Backup automatisch eine vollständige und sichere Absicherung darstellt, irrt. Denn was nützt es, wenn die Kopien kompromittiert oder schlicht gelöscht sind? Genau deshalb ist es entscheidend, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie zuverlässig Cloud-Dienste wirklich sind und warum ein zusätzliches, unabhängiges Backup unerlässlich bleibt. In diesem Artikel erfährst du, welche Risiken bestehen, welche realen Beispiele bereits für Chaos gesorgt haben und welche Strategien wirklich Schutz bieten.
Ein Backup in der Cloud klingt auf den ersten Blick komfortabel: Der Anbieter übernimmt die komplette Sicherung, die Daten sind rund um die Uhr erreichbar, und man selbst spart Zeit sowie Aufwand. Doch der Haken ist offensichtlich: Man gibt die Verantwortung aus der Hand und vertraut blind einem externen Dienstleister. Kommt es dort zu Problemen, hat man als Kunde keine direkte Kontrolle.
In den Verträgen der großen Anbieter finden sich meist Angaben zu einer Verfügbarkeit von 99,9 Prozent. Das klingt beruhigend, bedeutet aber in der Praxis, dass Ausfälle und Datenverluste nicht ausgeschlossen sind. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es schlicht nicht. Hinzu kommt, dass Cloud-Backups selbst Ziel von Angriffen werden können. Wird dein Konto kompromittiert oder dein Backup verschlüsselt, sind die Sicherungen nutzlos. Viele unterschätzen, dass auch Rechenzentren durch Feuer, technische Defekte oder Naturkatastrophen Schaden nehmen können.
Ohne zusätzliche Sicherungskopie bleiben Unternehmen in solchen Fällen handlungsunfähig. Deshalb gilt: Wer ausschließlich auf ein Cloud-Backup setzt, läuft Gefahr, im entscheidenden Moment alles zu verlieren.
Dass Cloud-Anbieter nicht unfehlbar sind, zeigen mehrere prominente Fälle der letzten Jahre. Im März 2021 brannte in Straßburg ein großes Rechenzentrum, in dem zahlreiche Kunden ihre Daten lagerten. Obwohl eine doppelte Datensicherung zugesagt war, waren unzählige Daten unwiederbringlich verloren – schlicht, weil die Backups im selben Brandabschnitt lagen.
Auch deutsche Anbieter sind nicht verschont geblieben: Hetzner musste im April 2022 den Verlust von rund 1500 Snapshots eingestehen, ausgelöst durch den Ausfall von Festplatten. Kunden erhielten zwar finanzielle Entschädigungen, doch verlorene Daten sind mit Geld nicht ersetzbar. Selbst internationale Tech-Giganten wie OpenAI oder Microsoft berichten immer wieder über temporäre Störungen oder Angriffe, die den Zugriff auf Daten einschränken. Diese Beispiele machen deutlich: Selbst bei etablierten Anbietern ist ein Ausfall nie ausgeschlossen.
Für Unternehmen, die ihre gesamte Existenz auf funktionierende IT-Systeme stützen, kann solch ein Vorfall katastrophal enden. Nur wer unabhängige Backups auf mehreren Ebenen pflegt, ist wirklich abgesichert.
Neben technischen Ausfällen zählen Cyberangriffe zu den größten Bedrohungen für Unternehmen. Hacker haben längst erkannt, dass Cloud-Dienste ein lohnendes Ziel darstellen. Wird ein Online-Backup kompromittiert und verschlüsselt, ist es genauso unbrauchbar wie ein lokales System nach einem Ransomware-Angriff. Im schlimmsten Fall fordern Kriminelle ein Lösegeld, um die Daten wieder freizugeben – eine Option, die rechtlich wie wirtschaftlich riskant ist.
Zudem bleibt unklar, ob die Daten nach einer Zahlung tatsächlich wiederhergestellt werden. Hinzu kommt, dass Backups oft automatisiert synchronisiert werden. Das bedeutet: Wird die Hauptdatei beschädigt oder verschlüsselt, kann die Schadsoftware diesen Zustand sofort auch ins Backup übertragen. Damit ist die letzte Sicherheitsreserve ebenfalls verloren. Wer seine Daten ausschließlich in der Cloud hat, setzt sich also einem doppelten Risiko aus: dem Ausfall durch technische Störungen und dem Verlust durch gezielte Angriffe.
Umso wichtiger ist es, Sicherungskopien auf unterschiedlichen Medien und Orten zu erstellen, sodass selbst ein kompromittiertes Backup nicht den kompletten Datenverlust bedeutet.
Eine bewährte Strategie zum Schutz vor Datenverlust ist die sogenannte 3-2-1 Backup-Regel. Sie besagt: Halte immer drei Kopien deiner Daten bereit, speichere sie auf mindestens zwei unterschiedlichen Medien, und bewahre mindestens eine Kopie extern auf. Klingt simpel, erfordert aber eine durchdachte Planung. Wer ausschließlich ein Cloud-Backup nutzt, erfüllt diese Regel nicht, da die Daten zwar mehrfach kopiert, jedoch meist nur innerhalb derselben Infrastruktur gespeichert werden. Sinnvoller ist es, zusätzlich auf lokale Lösungen wie ein NAS-System, externe Festplatten oder verschlüsselte Speichermedien zu setzen.
Wichtig ist dabei, die externe Kopie wirklich räumlich getrennt zu lagern, beispielsweise in einem anderen Büro oder sogar bei einem spezialisierten Dienstleister. Nur so schützt man sich effektiv vor Totalverlust durch Feuer, Stromausfall oder Hackerangriffe. Die 3-2-1-Regel ist übrigens nicht nur eine Empfehlung, sondern wird auch in der DSGVO als Maßnahme zur Datensicherheit gefordert. Unternehmen, die diese Vorgabe ignorieren, setzen sich nicht nur einem hohen Risiko, sondern auch rechtlichen Konsequenzen aus.
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Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) macht klar: Unternehmen müssen technische und organisatorische Maßnahmen treffen, um personenbezogene Daten zuverlässig zu schützen. Dazu gehört zwingend eine funktionierende Datensicherung. Wer sich ausschließlich auf eine Cloud-Lösung verlässt, verstößt im Ernstfall gegen diese Anforderungen. Im Falle eines Datenverlusts kann dies nicht nur zu hohen Bußgeldern führen, sondern auch zu Vertrauensverlust bei Kunden und Geschäftspartnern. Besonders kritisch wird es, wenn sensible Daten wie Gesundheitsinformationen oder Finanzdaten betroffen sind. Hier sind die Aufsichtsbehörden besonders streng.
Gleichzeitig verlangt die DSGVO Transparenz: Unternehmen müssen dokumentieren können, wie und wo ihre Backups gespeichert sind und welche Schutzmechanismen greifen. Die 3-2-1-Regel bietet dabei eine solide Grundlage, um den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden. Doch es reicht nicht, die Regel auf dem Papier zu kennen – sie muss aktiv umgesetzt und regelmäßig überprüft werden. Nur so können kleine Unternehmen rechtlich wie praktisch auf der sicheren Seite stehen.
Viele kleine Unternehmen glauben, eine umfassende Backup-Strategie sei kompliziert und teuer. Doch das muss nicht sein. Schon mit einfachen Maßnahmen lässt sich ein solides Sicherheitskonzept umsetzen. Eine Möglichkeit besteht darin, zusätzlich zum Cloud-Backup regelmäßig Kopien der wichtigsten Daten auf eine verschlüsselte externe Festplatte zu ziehen. Diese kann dann sicher außerhalb des Büros gelagert werden. Wer mehr Komfort möchte, setzt auf ein NAS-System, das automatisch lokale Backups erstellt.
Auch eine Kombination aus zwei unterschiedlichen Cloud-Anbietern kann sinnvoll sein, um Redundanz zu schaffen. Wichtig ist, dass die Backups regelmäßig überprüft werden: Nur wer testet, ob die Wiederherstellung tatsächlich funktioniert, kann im Ernstfall schnell reagieren. Ebenso entscheidend ist die Sensibilisierung der Mitarbeiter. Jeder im Team sollte wissen, wo die Daten liegen, wer Zugriff hat und wie man im Notfall vorgeht. So entsteht ein durchdachtes Konzept, das bezahlbar bleibt und gleichzeitig echten Schutz bietet.
Ob Kundenlisten, Verträge oder Buchhaltungsunterlagen – ohne Daten ist kein Geschäftsbetrieb möglich. Wer diese Basis leichtfertig einem einzigen Cloud-Anbieter überlässt, handelt grob fahrlässig. Technische Ausfälle, Hackerangriffe und menschliche Fehler zeigen immer wieder, wie fragil digitale Systeme sind. Ein reines Cloud-Backup ist deshalb keine ausreichende Sicherheitsstrategie.
Mit der 3-2-1-Regel, einer klaren Dokumentation und der regelmäßigen Überprüfung der Backups schaffen Unternehmen eine robuste Grundlage, um auch im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben. Gerade kleine Firmen sollten das Thema nicht aufschieben, sondern jetzt aktiv werden. Denn der Aufwand, ein Backup-Konzept zu entwickeln, ist deutlich geringer als die Kosten und Probleme, die ein Totalverlust mit sich bringt. Wer seine Daten schützt, sichert nicht nur sein Geschäft, sondern auch das Vertrauen von Kunden und Partnern. Kurz gesagt: Daten sind das Herzstück deines Unternehmens – behandle sie auch so.
Sie haben Fragen zu diesem Thema oder wollen Ihr Unternehmen generell DSGVO-fit machen? Nehmen Sie einfach hier Kontakt mit uns auf!
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