11.08.2025
Datenschutz ist längst kein Nischenthema mehr. Insbesondere für Solo-Selbstständige, Freiberufler sowie kleine Unternehmen mit bis zu 19 Mitarbeitern ist der korrekte Umgang mit personenbezogenen Daten ein entscheidender Erfolgsfaktor – und nicht zuletzt auch eine gesetzliche Verpflichtung. Doch was viele Unternehmer und Unternehmerinnen übersehen: Datenschutz fängt nicht erst beim Server oder der Cloud an – er beginnt bereits in der Hosentasche, nämlich beim Smartphone. In der heutigen, digital geprägten Arbeitswelt gehören mobile Endgeräte längst zur Basisausstattung jedes modernen Büros. Viele Geschäftsprozesse laufen direkt über das Smartphone: E-Mails, Kundendaten, Kalender, Banking-Apps, Cloud-Zugriffe und vieles mehr.
Umso wichtiger ist es, sich die Frage zu stellen: Wie sicher sind eigentlich Apple- und Android-Smartphones im Unternehmenskontext? Die Wahl des richtigen Systems kann erhebliche Auswirkungen auf die IT-Sicherheit und DSGVO-Konformität eines Unternehmens haben. Und das nicht nur technisch, sondern auch finanziell und organisatorisch. Während Android-Geräte mit geringeren Anschaffungskosten und höherer Flexibilität punkten, steht Apple für ein geschlossenes System mit regelmäßigen Updates und hoher Sicherheit. Doch welches System ist wirklich besser für dein Unternehmen geeignet?
In diesem Beitrag vergleichen wir Apple und Android aus der Perspektive des Datenschutzes. Du erhältst einen tiefen Einblick in Sicherheitsstrukturen, Risiken, Vor- und Nachteile – speziell zugeschnitten auf die Anforderungen kleiner Unternehmen, Selbstständiger und Datenschutzverantwortlicher. Dieser Artikel soll dir dabei helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen und dein Unternehmen datenschutztechnisch bestmöglich aufzustellen. Bist du bereit für den Systemvergleich? Dann legen wir los.
Smartphones sind längst zu zentralen Schnittstellen im Arbeitsalltag geworden. Sie ermöglichen mobiles Arbeiten, schnellen Datenzugriff und ständige Erreichbarkeit. Doch genau das macht sie gleichzeitig zum größten Risiko in Sachen Datenschutz. Der Verlust eines Geräts, unerlaubter Zugriff, unverschlüsselte Kommunikation oder infizierte Apps – all das kann schwerwiegende Datenschutzverstöße nach sich ziehen, die unter der DSGVO zu empfindlichen Strafen führen können.
Gerade kleine Unternehmen und Selbstständige unterschätzen häufig die Brisanz mobiler Geräte. Dabei gelten dieselben Datenschutzanforderungen wie für stationäre PCs oder Laptops. Das bedeutet: auch Smartphones müssen technisch und organisatorisch so abgesichert sein, dass kein unberechtigter Zugriff auf personenbezogene Daten erfolgen kann. Und weil in der Praxis oftmals auch private Apps oder BYOD-Szenarien (Bring Your Own Device) eine Rolle spielen, steigt die Komplexität zusätzlich.
Ein weiteres Risiko: Mitarbeitende laden Apps aus nicht verifizierten Quellen herunter, verschieben sensible Daten in private Clouds oder deaktivieren aus Bequemlichkeit Sicherheitsfunktionen. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmer frühzeitig klare Regeln aufstellen, Geräte verwalten und Sicherheitsmaßnahmen umsetzen – egal ob mit Android oder Apple. Doch welches System bietet hier die besseren Voraussetzungen?
Apple verfolgt mit seinem iOS-System eine konsequent geschlossene Strategie. Der Quellcode ist nicht öffentlich zugänglich, was ein erheblicher Vorteil für die Sicherheit ist. Drittanbieter-Apps müssen strenge Prüfverfahren durchlaufen, bevor sie im App Store erscheinen. Das reduziert die Gefahr, dass Schadsoftware auf iPhones gelangt, erheblich. Auch Systemupdates erfolgen zentral und regelmäßig – meist alle vier bis sechs Wochen – und beinhalten oft sicherheitsrelevante Patches.
Ein weiterer Pluspunkt: Apple-Geräte sind standardmäßig mit Funktionen wie Gerätevollverschlüsselung, Zwei-Faktor-Authentifizierung und biometrischer Zugriffssicherung (Face ID, Touch ID) ausgestattet. Das macht sie besonders geeignet für sicherheitsbewusste Unternehmen. Hinzu kommt, dass die Nutzerfreundlichkeit hoch ist – selbst ohne tiefgehendes IT-Know-how lassen sich viele Sicherheitsfunktionen problemlos aktivieren.
Doch es gibt auch Nachteile: Individualisierung ist bei Apple nur eingeschränkt möglich, was für technisch versierte Nutzer ein Nachteil sein kann. Zudem ist die iCloud offiziell nur für den Privatgebrauch freigegeben – was bei geschäftlicher Nutzung zu Datenschutzproblemen führen kann. Ein weiterer Punkt sind die hohen Anschaffungskosten – besonders für Unternehmen, die mehrere Geräte bereitstellen müssen.
Android, entwickelt von Google, geht einen anderen Weg. Der Quellcode ist offen – was eine enorme Flexibilität bietet, aber auch ein hohes Sicherheitsrisiko mit sich bringt. Jeder kann theoretisch eigene Apps entwickeln und in den Google Play Store hochladen. Die Kontrolle seitens Google ist im Vergleich zu Apple nur rudimentär – insbesondere App-Updates werden kaum geprüft. Das macht den Play Store zu einem beliebten Ziel für Hacker, die Schadsoftware in scheinbar harmlosen Apps verstecken.
Ein weiteres Problem: Updates erfolgen bei Android nicht zentral durch Google, sondern werden vom jeweiligen Gerätehersteller ausgeliefert. In der Praxis bedeutet das, dass viele Android-Smartphones selten oder gar keine Sicherheitsupdates erhalten – vor allem bei älteren Modellen. Wer ein Android-Gerät sicher betreiben will, benötigt technisches Know-how und zusätzliche Tools wie Virenscanner oder MDM-Lösungen.
Auf der positiven Seite steht: Android bietet umfassende Individualisierungsmöglichkeiten, ist in der Anschaffung deutlich günstiger als Apple und unterstützt viele Drittanbieter-Features. Unternehmen, die die nötige Expertise haben und klare Sicherheitsrichtlinien implementieren, können auch mit Android sicher arbeiten – der Aufwand ist jedoch erheblich höher.
Ein entscheidender Punkt bei der Systemwahl ist der Preis. Apple-Geräte sind bekanntlich teuer – besonders im Vergleich zu günstigen Android-Modellen. Wer viele Mitarbeitende ausstatten muss, schaut daher schnell auf das untere Ende der Preisskala. Doch diese Rechnung geht oft nicht auf: Denn günstige Geräte erfordern oft teure Zusatzlösungen für Sicherheit, Verwaltung und Support.
Dazu kommt: Die versteckten Folgekosten bei Android – etwa durch notwendige Sicherheitsmaßnahmen, Schulungen oder Malware-Vorfälle – können den vermeintlichen Preisvorteil schnell zunichtemachen. Im Vergleich dazu bietet Apple zwar höhere Einstiegskosten, aber auch eine stabilere Sicherheitsinfrastruktur „out of the box“, die oft keine teuren Zusatztools erfordert.
Letztlich kommt es auf eine sorgfältige Gesamtkalkulation an: Was kosten Geräte, Sicherheitsmaßnahmen, Verwaltung und Support im Jahresverlauf wirklich? Nur so lässt sich entscheiden, ob Apple oder Android langfristig die wirtschaftlichere Lösung ist.
Exklusiv für Solo und Kleinunternehmen bis 19 Mitarbeiter im Büro
Unabhängig vom gewählten System ist Mobile Device Management (MDM) heute unerlässlich. Es ermöglicht Unternehmen, mobile Geräte zentral zu verwalten, Sicherheitsrichtlinien zu implementieren, Geräte im Verlustfall zu sperren und sensible Daten zu löschen. Ohne MDM ist kein DSGVO-konformer Einsatz mobiler Endgeräte denkbar – insbesondere nicht bei mehreren Mitarbeitenden.
Apple bietet hier native Lösungen wie Apple Business Manager und lässt sich gut in professionelle MDM-Tools integrieren. Android wiederum setzt auf die Android Enterprise Plattform, die ebenfalls umfassende MDM-Funktionen bietet – allerdings abhängig vom jeweiligen Gerätehersteller. Ein Mischbetrieb beider Systeme wird dadurch organisatorisch sehr aufwendig und fehleranfällig.
Deshalb gilt: Einheitliche Systeme im Unternehmen sorgen für weniger Supportaufwand, klarere Prozesse und mehr Sicherheit. Wer sich für ein System entscheidet, sollte dieses möglichst exklusiv einsetzen und Mitarbeitende gezielt schulen.
Abschließend lässt sich sagen: Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Wer maximale Sicherheit, regelmäßige Updates und ein geschlossenes System wünscht, ist mit Apple auf der sicheren Seite – besonders dann, wenn wenig IT-Know-how im Unternehmen vorhanden ist. Android bietet mehr Freiheit, ist günstiger, verlangt aber auch mehr technisches Wissen und Investitionen in Sicherheitstools.
Folgende Empfehlungen helfen bei der Entscheidung:
Setze auf ein einheitliches System im Unternehmen (entweder nur Apple oder nur Android).
Nutze ein professionelles MDM-System zur Geräteverwaltung.
Schulen deine Mitarbeitenden regelmäßig zum sicheren Umgang mit mobilen Geräten.
Vermeide die Nutzung privater Apps auf Firmenhandys.
Halte Sicherheitsupdates stets aktuell und kontrolliere deren Installation.
Datenschutz beginnt im Kleinen – und endet bei deinem Smartphone.
Sie haben Fragen zu diesem Thema oder wollen Ihr Unternehmen generell DSGVO-fit machen? Nehmen Sie einfach hier Kontakt mit uns auf!
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