14.07.2025
Die Urlaubszeit steht vor der Tür und die Vorfreude ist groß: Endlich freie Tage, endlich abschalten, endlich raus aus dem Arbeitsalltag. Doch während wir uns auf Sonne, Meer oder die Berge freuen, wird ein Thema oft sträflich vernachlässigt – der Datenschutz. Gerade Selbstständige und Kleinunternehmer sollten den Schutz ihrer Daten auch im Urlaub nicht aus den Augen verlieren. Schnell wird das Diensthandy eingepackt, das Notebook wandert ins Handgepäck und selbst der USB-Stick mit sensiblen Firmendaten ist dabei.
Doch was passiert, wenn Geräte verloren gehen, gestohlen werden oder im Hotelzimmer liegen bleiben? Und wie sicher sind eigentlich die öffentlichen WLANs im Hotel, im Café oder am Flughafen? Viele denken, Datenschutz sei ein Thema für den Büroalltag, doch gerade im Urlaub lauern zahlreiche Gefahren, die ernsthafte Konsequenzen haben können. Warum Datenschutz auch in der schönsten Zeit des Jahres so wichtig ist, welche Risiken bestehen und wie du dich effektiv schützen kannst, erfährst du in diesem Artikel. So kannst du den Urlaub wirklich genießen – ohne böse Überraschungen bei der Rückkehr.
Öffentliche WLANs sind aus dem modernen Reisealltag kaum noch wegzudenken. Egal ob im Hotel, im Café, am Flughafen oder sogar im Zug – der schnelle Internetzugang ist oft nur einen Klick entfernt. Doch genau hier lauert eine der größten Gefahren für deine Daten. Die meisten öffentlichen WLANs sind unverschlüsselt oder nur schwach gesichert. Das bedeutet, dass nicht nur du, sondern auch viele andere Nutzer gleichzeitig im gleichen Netzwerk unterwegs sind – darunter leider auch Hacker, die gezielt nach Sicherheitslücken suchen.
Die sogenannte „Man-in-the-Middle“-Attacke ist hier ein klassisches Beispiel: Ein Angreifer kann sich unbemerkt zwischen dich und das Internet schalten und so sensible Informationen wie Passwörter, E-Mails oder sogar Firmengeheimnisse abgreifen. Viele kennen vielleicht die Experimente aus TV-Sendungen wie Stern TV, bei denen Experten demonstrieren, wie leicht es ist, sich in fremde Geräte einzuklinken. Es reicht also nicht aus, einfach das eigene Gerät mitzunehmen – du musst auch wissen, wie du dich im digitalen Ausland richtig schützt.
Besonders kritisch ist es, wenn du unterwegs berufliche E-Mails abrufst, auf Unternehmensdaten zugreifst oder Online-Banking nutzt. Wer hier keine Vorsichtsmaßnahmen trifft, riskiert nicht nur den eigenen Datenschutz, sondern gefährdet auch das gesamte Unternehmen.
Der Schrecken jedes Reisenden: Das Handy verschwindet am Strand, das Notebook bleibt im Hotelzimmer zurück oder der USB-Stick fällt unbemerkt aus der Tasche. Gerade auf Reisen, wo die Routine fehlt, steigt das Risiko für Diebstahl und Verlust mobiler Geräte erheblich. Für Selbstständige und Unternehmer sind solche Vorfälle nicht nur ärgerlich, sondern können im schlimmsten Fall zum echten Datenschutzproblem werden.
Denn auf unseren Geräten befinden sich meist zahlreiche sensible Informationen: Kundendaten, E-Mails, Verträge, vielleicht sogar Zugangsdaten für wichtige Unternehmensbereiche. Gelangen diese in falsche Hände, drohen nicht nur Imageschäden, sondern auch hohe Bußgelder durch Datenschutzbehörden. Deshalb gilt: Alle mobilen Geräte sollten konsequent verschlüsselt und durch starke Passwörter geschützt werden. Moderne Betriebssysteme bieten oft die Möglichkeit, im Notfall eine Fernlöschung durchzuführen – diese Funktion solltest du vor dem Urlaub unbedingt einrichten.
Auch eine regelmäßige Datensicherung schützt vor Datenverlust. Übrigens: Die DSGVO gilt auch im Ausland, wenn du mit Unternehmensdaten reist. Überlege dir also gut, welche Informationen du wirklich benötigst und wie du sie am besten schützt.
Urlaub ist wichtig – keine Frage. Aber was passiert im Unternehmen, wenn du als Entscheider oder Mitarbeiter abwesend bist? In vielen Betrieben ist es leider gängige Praxis, dass Passwörter oder Zugangsdaten einfach an Kollegen weitergegeben werden, damit die Arbeit „irgendwie“ weiterläuft. Das ist nicht nur fahrlässig, sondern verstößt auch klar gegen Datenschutzvorgaben.
Zugangsdaten dürfen niemals geteilt werden! Stattdessen sollten technische Lösungen wie eigene Benutzerkonten mit klaren Zugriffsrechten und Protokollierung eingesetzt werden. Eine professionelle Vertretungsregelung sorgt dafür, dass jeder Vertreter genau weiß, welche Aufgaben er übernehmen darf – und welche nicht. Auch die Schulung der Kollegen in Sachen Datenschutz ist unerlässlich, damit keine unberechtigten Datenverarbeitungen stattfinden.
Überlege dir im Vorfeld, wer im Ernstfall einspringt, wie du Zugriffe reglementierst und wie Missbrauch verhindert werden kann. So stellst du sicher, dass der Datenschutz auch während deiner Abwesenheit gewährleistet bleibt.
Abwesenheitsnotizen, sogenannte Autoresponder, sind praktisch: Jeder Absender erhält sofort die Information, dass du im Urlaub bist und ab wann du wieder erreichbar bist. Was viele nicht bedenken: Auch Hacker und Spammer erhalten diese Informationen – inklusive wertvoller Hinweise für gezielte Angriffe.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Unternehmen wurde Opfer eines CEO-Fraud-Angriffs, weil die Angreifer durch die Abwesenheitsnotiz erfahren haben, dass der Geschäftsführer nicht im Haus ist. Mit gefälschter Absenderadresse und Signatur wurde so erfolgreich versucht, eine hohe Geldsumme auf ein ausländisches Konto zu transferieren. Besonders tückisch: Auch Spam- und Phishing-E-Mails erhalten oft eine automatische Antwort, selbst wenn sie eigentlich schon als Spam aussortiert wurden.
So erfahren Angreifer nicht nur von deiner Abwesenheit, sondern oft auch Details wie Rückkehrdatum oder alternative Ansprechpartner. Die Empfehlung: Formuliere Abwesenheitsnotizen neutral, gib keine Details zu Vertretern oder Aufenthaltsort preis und prüfe, ob Autoresponder wirklich an jeden Absender versendet werden müssen. Im Zweifel sollte die Nachricht auf interne Kontakte beschränkt werden.
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Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du deine Daten auch im Urlaub wirkungsvoll schützen. Nutze möglichst immer einen VPN-Dienst, wenn du auf Unternehmensdaten zugreifen musst oder E-Mails abrufst – so wird die Verbindung verschlüsselt und ist für Dritte kaum abhörbar.
Verzichte auf offene WLANs, wenn es nicht unbedingt nötig ist, oder nutze einen eigenen Hotspot deines Smartphones mit ausreichend Datenvolumen. Aktiviere die Gerätesperre mit starkem Passwort, PIN oder biometrischem Schutz. Verschlüssele Festplatten und richte, wenn möglich, eine Fernlöschfunktion ein. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) erhöht die Sicherheit deiner Konten zusätzlich – auch wenn es manchmal unbequem ist.
Überlege dir zudem, wo und wie du im Urlaub arbeitest: Vermeide es, in der Öffentlichkeit über sensible Projekte oder Kundendaten zu sprechen oder an Orten zu arbeiten, an denen andere Einblick auf deinen Bildschirm haben könnten. Bildschirmfilter und sicheres Verhalten helfen, neugierige Blicke zu verhindern.
Wer außerhalb der EU unterwegs ist, sollte sich vorab unbedingt mit den landesspezifischen Besonderheiten in Sachen Datenschutz beschäftigen. In Ländern wie den USA dürfen Behörden mobile Geräte durchsuchen – teilweise sogar ohne richterlichen Beschluss. Du bist verpflichtet, dein Gerät zu entsperren und den Zugriff zu erlauben. In anderen Ländern wie China ist das Internet stark eingeschränkt, viele westliche Dienste und VPN-Anbieter funktionieren dort nicht oder nur eingeschränkt.
Das betrifft nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen und Geschäftsreisende. Deshalb: Informiere dich vor der Reise, welche technischen Voraussetzungen und gesetzlichen Regelungen im Zielland gelten. Prüfe, ob dein VPN-Dienst im Reiseland funktioniert, und entscheide, welche Daten du wirklich mitnehmen musst. Manchmal kann es sinnvoll sein, mit minimalem Datenbestand zu reisen und bei Bedarf über gesicherte Cloud-Lösungen auf weitere Informationen zuzugreifen.
Urlaub bedeutet Erholung – aber auch Verantwortung für die Sicherheit deiner Daten. Gerade als Selbstständiger oder Unternehmer solltest du auch unterwegs auf den Schutz sensibler Informationen achten. Die DSGVO kennt keine Ferien und gilt auch im Ausland. Mit einer guten Vorbereitung, sicheren Geräten und klaren Vertretungsregelungen schützt du nicht nur dich selbst, sondern auch dein Unternehmen. Genieße deinen Urlaub – aber denke an den Datenschutz. Denn nur so bleibt der Urlaub unbeschwert und du kehrst mit einem guten Gefühl zurück.
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