16.06.2025
Im Zeitalter der Digitalisierung sind Passwörter allgegenwärtig. Sie schützen unsere privaten Daten, den Zugang zu Unternehmensnetzwerken und die sensiblen Informationen von Kunden und Mitarbeitern. Trotzdem behandeln viele Menschen das Thema Passwortsicherheit nach wie vor sehr nachlässig – ein fataler Fehler! Studien belegen immer wieder, dass die beliebtesten Passwörter der Deutschen weiterhin „123456“ oder sogar einfach „Passwort“ sind. Viele glauben, die Gefahr eines Angriffs sei gering, oder denken, nur große Unternehmen seien im Visier von Hackern.
Doch die Realität sieht anders aus: Ein schwaches oder mehrfach verwendetes Passwort ist oft alles, was Angreifer von wertvollen Daten trennt – egal ob privat oder geschäftlich. Besonders im Kontext der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) ist die Sicherheit von Passwörtern sogar Pflicht. Werden Zugangsdaten kompromittiert, kann das im schlimmsten Fall die Existenz eines Unternehmens bedrohen.
Passwörter sind die letzte Barriere zwischen Angreifern und deinen Daten. Im privaten Umfeld können geklaute Zugangsdaten dazu führen, dass Onlinekonten, Bankdaten oder sogar digitale Identitäten gestohlen werden. Noch dramatischer sind die Folgen für Unternehmen: Sind Passwörter von Mitarbeitern oder Kunden kompromittiert, drohen neben Imageschäden auch massive finanzielle Verluste und rechtliche Konsequenzen.
Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schreibt vor, dass Unternehmen technische und organisatorische Maßnahmen treffen müssen, um personenbezogene Daten zu schützen – dazu gehört ein wirksames Passwortmanagement. Viele Hackerangriffe werden durch automatisierte Programme durchgeführt, die gezielt nach schwachen Zugangsdaten suchen. Es spielt dabei keine Rolle, wie groß das Unternehmen ist.
Im Gegenteil: Kleine Betriebe sind oft leichter angreifbar, weil sie weniger in IT-Sicherheit investieren. Der Vorfall am Uniklinikum Düsseldorf hat gezeigt, wie gravierend die Auswirkungen sein können, wenn Zugangsdaten nicht ausreichend geschützt sind. Notfallpatienten mussten umgeleitet werden, mit tragischem Ausgang. Auch bei kleineren Unternehmen bleiben viele Vorfälle unter dem Radar, obwohl sie täglich passieren. Die Gefahren sind real – und betreffen uns alle.
Immer wieder begegnet man in Unternehmen denselben Fehlern: Passwörter werden auf Zetteln notiert, auf den Monitor geklebt oder als „geheime“ Excel-Liste ungeschützt auf dem Computer gespeichert. Auch die Wiederverwendung eines Passworts auf mehreren Plattformen ist ein häufiges Problem. Sobald ein Dienst gehackt wurde, probieren Cyberkriminelle die gleichen Zugangsdaten automatisch bei unzähligen anderen Online-Diensten aus.
Oft genügt ein einziger Trojaner, um Zugriff auf eine ungeschützte Passwortliste zu erlangen. Viele Nutzer vertrauen außerdem auf einfache Schutzmaßnahmen wie ein Excel-Kennwort, das jedoch mit frei verfügbaren Tools in Sekunden geknackt werden kann. Häufig werden Passwörter gewählt, die leicht zu erraten sind, wie Geburtsdaten, Namen oder simple Zahlenkombinationen.
Auch das Hochzählen von Zahlen am Ende eines Passworts („Passwort2024“, „Passwort2025“ usw.) schützt nicht, denn Hackerprogramme sind darauf vorbereitet. Viele unterschätzen die Gefahr oder hoffen darauf, nicht entdeckt zu werden – doch gerade diese Denkweise ist riskant. Wer sensible Daten – sei es privat oder geschäftlich – schützen möchte, sollte die gängigen Fehler vermeiden und sich über sichere Alternativen informieren.
Die Anforderungen an sichere Passwörter sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Während früher acht Zeichen als ausreichend galten, empfehlen Sicherheitsexperten heute mindestens zwölf Zeichen – besser sogar mehr. Ein sicheres Passwort sollte eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Namen, Geburtsdaten oder andere persönliche Informationen haben darin nichts verloren.
Besonders effektiv ist die Nutzung sogenannter Passwortsätze: Nimm beispielsweise den Refrain deines Lieblingslieds und bilde daraus ein Akronym, indem du jeweils den ersten Buchstaben jedes Wortes nimmst, dabei Groß- und Kleinschreibung sowie Sonderzeichen verwendest. Noch sicherer sind von Passwortmanagern generierte, komplett zufällige Zeichenfolgen.
Die Komplexität und Länge eines Passworts sind entscheidend: Laut aktuellen Untersuchungen benötigen Hacker für ein komplexes achtstelliges Passwort mit heutigen Methoden nur noch etwa drei Minuten, um es zu knacken. Je länger und kryptischer das Passwort, desto besser. Wichtig: Für jeden Zugang sollte ein eigenes, individuelles Passwort verwendet werden – so bleibt der Schaden im Falle eines Hacks begrenzt. Ein sicheres Passwort ist also keine lästige Pflicht, sondern der wirksamste Schutz im digitalen Alltag.
Sich für jeden Dienst ein eigenes, starkes Passwort zu merken, scheint auf den ersten Blick unmöglich. Hier kommen Passwortmanager ins Spiel. Sie speichern Passwörter verschlüsselt und helfen dabei, für jede Plattform individuelle und komplexe Passwörter zu erstellen. Es gibt sowohl lokale als auch cloudbasierte Lösungen. Bei lokalen Passwortmanagern wie KeePass liegen die verschlüsselten Dateien auf deinem eigenen Gerät – du hast volle Kontrolle, aber keine automatische Synchronisation zwischen verschiedenen Geräten.
Cloudbasierte Anbieter wie 1Password, Bitwarden oder Dashlane ermöglichen den Zugriff auf Passwörter von Smartphone, Tablet und PC – die Synchronisation erfolgt in Echtzeit. Wichtig ist, dass du für den Passwortmanager selbst ein besonders sicheres Hauptpasswort wählst. Die Nutzung eines Passwortmanagers reduziert das Risiko, Passwörter zu vergessen oder mehrfach zu verwenden, auf ein Minimum.
Auch für Teams im Unternehmen sind Passwortmanager sinnvoll, da sie den sicheren Austausch von Zugangsdaten ermöglichen und alle Passwörter an einem Ort zentral und verschlüsselt verwalten. Im Vergleich zu unsicheren Excel-Tabellen oder Notizzetteln bieten Passwortmanager ein Höchstmaß an Sicherheit – und machen das digitale Leben deutlich entspannter.
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Eine zusätzliche Schutzmaßnahme, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die 2-Faktor-Authentifizierung (2FA). Hierbei genügt nicht mehr nur das Passwort, sondern du musst einen zweiten Nachweis erbringen, etwa einen Code aus einer Authenticator-App oder einen physischen Token.
Viele Dienste wie MS 365, Google oder Online-Banking setzen inzwischen auf diese Methode. Die Idee: Selbst wenn ein Angreifer dein Passwort kennt, kann er ohne den zweiten Faktor nicht auf dein Konto zugreifen. Besonders Unternehmen sollten für alle kritischen Anwendungen 2FA aktivieren, um Angriffe effektiv abzuwehren. Auch für Privatnutzer lohnt sich die Aktivierung, vor allem bei wichtigen Konten wie E-Mail, Social Media oder Cloud-Diensten. Die Umsetzung ist meist unkompliziert und wird von den Anbietern Schritt für Schritt erklärt.
Wer einmal erlebt hat, wie schnell Passwörter gehackt werden können, weiß den zusätzlichen Schutz zu schätzen. 2FA macht es Angreifern deutlich schwerer und ist inzwischen ein unverzichtbarer Baustein moderner Passwortsicherheit – sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen.
Früher galt die Empfehlung, Passwörter regelmäßig alle drei Monate zu wechseln. Doch Sicherheitsexperten und auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sind heute anderer Meinung. Der häufige Zwang zum Passwortwechsel führt meist dazu, dass Nutzer lediglich eine Ziffer am Ende hochzählen oder andere, wenig kreative Anpassungen vornehmen.
Für Hackerprogramme, die Millionen von Kombinationen pro Sekunde ausprobieren können, sind solche Veränderungen kein Hindernis. Viel wichtiger ist, starke und individuelle Passwörter zu wählen und bei Verdacht auf einen Datenklau oder ein Sicherheitsleck das Passwort sofort zu ändern. Moderne Passwortmanager unterstützen dabei, kompromittierte Zugangsdaten schnell zu erkennen und auszutauschen.
Die Praxis zeigt: Ein Passwortwechsel ist nur dann sinnvoll, wenn es einen konkreten Anlass gibt – etwa, weil der Dienst von einem Sicherheitsvorfall betroffen ist oder das Passwort in einem Datenleck aufgetaucht ist. Das regelmäßige, planlose Wechseln bringt hingegen kaum einen Sicherheitsgewinn und führt eher zu unsicheren Routinen.
Passwortsicherheit ist ein Thema, das oft unterschätzt wird, aber im Alltag und in Unternehmen enorme Bedeutung hat. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kann jeder seine digitale Sicherheit enorm erhöhen: Nutze für jeden Dienst ein individuelles, komplexes Passwort, verwalte diese sicher mit einem Passwortmanager und aktiviere überall die 2-Faktor-Authentifizierung. Überlege, wo deine wichtigsten Zugänge liegen – nicht nur Bankkonten, sondern auch E-Mail-Accounts, Shops und soziale Netzwerke sind attraktive Ziele für Angreifer.
Passwörter sind kein lästiges Übel, sondern dein persönlicher Schutzschild im Netz. Wer sich jetzt mit dem Thema auseinandersetzt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Kunden und Mitarbeiter vor teuren und folgenreichen Sicherheitsvorfällen.
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