19.05.2025
In vielen Unternehmen liegt der Fokus beim Thema Hackerangriffe fast ausschließlich auf digitalen Bedrohungen, wie etwa Viren, Trojanern und Phishing-E-Mails. Doch immer häufiger nutzen Angreifer auch den persönlichen Kontakt, um in ein Unternehmen zu gelangen und dort Schaden anzurichten.
Dabei verlassen sie sich auf Täuschung, menschliche Fehler und fehlendes Problembewusstsein bei Mitarbeitenden. Im Folgenden erfahren Sie, wie solche Angriffe ablaufen, wo die größten Schwachstellen liegen und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um Ihr Unternehmen – und damit auch Ihre sensiblen Daten – besser zu schützen.
Wenn Sie beim Stichwort „Hacker“ in erster Linie an Computerviren, Phishing-Mails oder Sicherheitslücken in der Software denken, sind Sie nicht allein – aber damit auch in guter Gesellschaft jener Unternehmen, die ein wichtiges Einfallstor für Angreifer übersehen: den physischen Zugang. In der aktuellen Folge wird eindrucksvoll erklärt, dass moderne Hacker nicht nur im digitalen Raum agieren. Vielmehr bedienen sie sich ausgeklügelter Täuschungstechniken, um sich Zutritt zu Gebäuden und sensiblen Bereichen zu verschaffen.
Dieses sogenannte „Social Engineering“ basiert auf der Manipulation menschlichen Verhaltens und macht sich vor allem Unwissenheit, Hilfsbereitschaft oder Autoritätshörigkeit zunutze. Das beginnt bereits bei Aussagen wie „Der IT-Techniker braucht Zugang zum Server“ oder „Der Chef hat mich geschickt“. Solche Sätze wirken harmlos – doch wer nicht genau hinsieht und hinterfragt, gewährt möglicherweise einem Angreifer direkten Zugang zu unternehmenskritischen Daten.
Gerade kleine Unternehmen mit wenigen Mitarbeitenden unterschätzen oft die Gefahr, weil sie sich „zu klein“ für gezielte Angriffe fühlen. Doch genau das macht sie anfällig. Es ist daher unerlässlich, das Bewusstsein im Team dafür zu schärfen, dass Bedrohungen nicht nur aus dem Internet kommen. Die Erkenntnis: Datenschutz beginnt an der Bürotür.
Es werden verschiedene realistische Szenarien beschrieben, die deutlich machen, wie ein Hacker mittels geschickter Täuschung ins Unternehmen gelangt. Diese Beispiele sind keineswegs hypothetisch, sondern orientieren sich an tatsächlichen Vorfällen, die jeden Tag irgendwo in Deutschland oder Österreich passieren.
Ein Klassiker: Eine Person steht vor der Tür, gibt sich als Techniker oder Handwerker aus und behauptet, einen Auftrag zu haben – natürlich ohne vorherige Ankündigung oder Identitätsnachweis. Und was passiert? Der Mitarbeitende öffnet, lässt die Person unbeaufsichtigt ins Gebäude und damit unter Umständen direkt in sensible Bereiche. Noch perfider: Das gezielte Ausnutzen von Hierarchien. Aussagen wie „Ich wurde vom Chef beauftragt“ erzeugen häufig so viel Druck, dass Mitarbeitende nicht mehr hinterfragen – aus Angst, etwas falsch zu machen.
Auch der Trick mit dem freundlichen „Darf ich kurz mit rein?“ wirkt erstaunlich effektiv. Die Podcastmoderatorin schildert hier ein eigenes Experiment, bei dem sie mühelos Zugang zu einem Hochsicherheitsgebäude erhielt – nur weil sie nett gefragt hat. Diese Situationen zeigen: Der Mensch ist die größte Schwachstelle. Genau deshalb müssen Sie in Ihrem Unternehmen klare Regeln schaffen, um solche Manipulationen im Keim zu ersticken.
Viele Unternehmen investieren hohe Summen in Firewalls, Virenscanner und verschlüsselte Systeme – und lassen dabei das naheliegendste Einfallstor außer Acht: ungesicherte Räume, offene Türen und menschliche Unachtsamkeit. Im Podcast wird eindrücklich erklärt, wie einfach es sein kann, sich in einem Unternehmen unbemerkt zu bewegen – besonders dann, wenn Mitarbeitende Fremde nicht hinterfragen oder unkritisch durchlassen.
Typische Schwachstellen sind dabei unverschlossene Büros von Geschäftsführung, IT oder Personalabteilung – also genau jene Bereiche, in denen sensible Daten verarbeitet werden. Auch unbeaufsichtigte Arbeitsplätze mit entsperrten Bildschirmen oder offen liegenden Passwörtern stellen ein erhebliches Risiko dar. Noch gefährlicher wird es, wenn Angreifer unbemerkt USB-Sticks mit Schadsoftware im Büro platzieren oder gar eigene Geräte über Netzwerkdosen anschließen. Was viele nicht wissen: Über solche Ports können Hacker unbemerkt einen dauerhaften Zugriff auf Ihr Netzwerk einrichten.
Die Datenschützer appelliert deshalb eindringlich: Prüfen Sie Ihre internen Sicherheitsstandards. Nur wer sich die Schwachstellen bewusst macht, kann gezielte Maßnahmen dagegen ergreifen. Denn jede offene Tür – sei sie real oder digital – ist eine Einladung für Angreifer.
Es braucht keine hochkomplexen IT-Lösungen, um sich effektiv vor Social-Engineering-Angriffen zu schützen – sondern in erster Linie gesunden Menschenverstand, klare Prozesse und regelmäßige Schulungen. Genau das wird immer wieder von uns betont. Beginnen Sie bei der Basis: Führen Sie Mitarbeiterschulungen ein, in denen auf reale Szenarien eingegangen wird.
Schulen Sie Ihr Team nicht nur einmal im Jahr, sondern regelmäßig – zum Beispiel bei jeder Betriebsversammlung. Besprechen Sie dabei aktuelle Fälle und erklären Sie, woran man einen potenziellen Angreifer erkennt. Ergänzend sollten Sie Ihre Zutrittsrichtlinien überarbeiten: Kein Fremder darf sich unbeaufsichtigt im Unternehmen bewegen. Jede Besuchsperson muss angemeldet und begleitet werden. Auch technische Maßnahmen sind sinnvoll, wie Chipkarten oder Schlüsselsysteme, automatische Bildschirmsperren oder die Deaktivierung von USB-Ports.
Besonders interessant ist die Idee, einen Rollentausch durchzuspielen – lassen Sie einen im Unternehmen unbekannten Bekannten versuchen, in Ihr Unternehmen zu gelangen, und beobachten Sie die Reaktion Ihrer Mitarbeitenden. Solche Übungen haben eine enorme Wirkung, da sie das Bewusstsein stärken und zugleich Schwachstellen aufdecken. Kurz: Investieren Sie in Ihre Sicherheitskultur – es zahlt sich aus.
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Die wichtigste Erkenntnis: Datenschutz und IT-Sicherheit beginnen nicht auf dem Bildschirm, sondern in den Köpfen Ihrer Mitarbeitenden – und an Ihrer Eingangstür. Hacker arbeiten längst nicht mehr nur im digitalen Verborgenen, sondern setzen gezielt auf die Gutgläubigkeit und fehlende Schulung von Mitarbeitenden.
Als Inhaber liegt es in Ihrer Verantwortung, genau hier anzusetzen. Das Schöne ist: Viele Schutzmaßnahmen sind mit überschaubarem Aufwand umzusetzen – wenn Sie es denn aktiv angehen. Schulen Sie regelmäßig, sensibilisieren Sie Ihr Team und etablieren Sie eine Sicherheitskultur, in der kritisches Hinterfragen willkommen ist. Wichtig ist: Datenschutz ist kein Selbstzweck oder rein juristische Verpflichtung, sondern vor allem eines – ein effektiver Eigenschutz für Ihr Unternehmen.
Wer seine Sicherheitspraktiken regelmäßig überprüft und auch die sogenannten technisch-organisatorischen Maßnahmen (TOM) ernst nimmt, schützt nicht nur Daten, sondern auch Reputation, Betriebsfähigkeit und Kundenvertrauen. Es lohnt sich, proaktiv zu handeln. Denn wenn der Schaden einmal da ist, kostet es meist mehr Zeit, Geld und Nerven, als Sie es sich vorstellen können.
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